Ahorn Camp Eco 683: unser Auto

Und das ist es: Unser Wohnmobil. Ein Ahorn Camp Eco 683. Gefunden nach kurzer, intensiver Suche beim Händler. Wir wohnen ja in Mülheim/Ruhr und fahren jeden Tag auf dem Weg ins Büro die B1 entlang – der längsten Caravanmeile Europas. Da geht man irgendwann dann mal gucken …

Unser Ahorn Camp Eco 683

In Fußreichweite, fast am nordwestlichen Rand der Caravanmeile, findet sich RS-Reisemobile. Ein Händler mit um die 300 Gebrauchten (und Neuen) auf dem Hof und einer sehr kompetenten Beratung.

unser Ahorn Camp Eco 683

Unsere Basis – ein Renault Master III – wurde 2018 gebaut, in 2019 wurde daraus im Ahorn-Werk in Italien ein Wohnmobil. 2019 lief es in Dänemark in der Vermietung, hat jetzt ca. 12.000 km gelaufen, und seit Januar ist es unseres.

Wir haben uns für ein Alkovenmodell mit dem Stockbett-Grundriss entschieden – zwei Etagenbetten im Heck, 220x80cm für jeden.

Quelle: Ahorn Camp

der Grundriss des Ahorn Camp Eco 683

„Alkoven“ bedeutet, dass das Wohnmobil über den Fahrersitzen eine ausgeprägte „Nase“ hat. Dort sind zwei Schlafplätze, über eine Leiter zu erreichen. Sie haben einen Nachteil: der in Fahrtrichtung vorn Liegende muss über den anderen krabbeln, wenn er später schlafengeht, früher aufsteht oder einfach mal ‚raus muss. Daher nutzen wir die Fläche als Stauraum, nicht zum Schlafen.

Außerdem gibt es auf der Fahrerseite eine Sitzgruppe für vier (wenn sie ein bisschen zusammenrücken), ein Bad mit WC und Waschtisch sowie einer separate Dusche. Die ist auch dann praktisch, wenn man Klamotten oder Handtücher zu trocknen hat und das Wetter draußen dazu nicht taugt.

Auf der Beifahrerseite ist ein hoher Schrank, der neben Vorräten und Klamotten inzwischen einen Fernseher mit integriertem DVD-Player beherbergt. Außerdem einen Kühlschrank, der mit knapp 100 Liter und einem kleinen Eisfach allerdings eher klein ausfällt. Dahinter folgt der Küchenblock mit zweiflammigem Gaskocher und Spüle sowie der Kleiderschrank, in dem im unteren Teil auch die Gasheizung verbaut ist. Also alles da.

Draußen gibt es hier eine wetterfeste Markise von fünf Meter Breite, so dass man seine eigene beschattete Terrasse immer dabei hat. Am Heck ist ein Fahrradträger für vier Fahrräder. Der ist im Moment rückgebaut auf drei, um ein bisschen Länge und Gewicht zu sparen. Er ist wichtig, denn wenn das Wohnmobil erstmal auf dem Stellplatz steht, ist das Fahrrad das einzige Verkehrsmittel vor Ort neben ÖPNV.

Die Sache mit dem Gewicht

Theoretisch haben wir sechs Sitzplätze und sechs Schlafplätze. Aber das Wohnmobil hat nur ein zulässiges Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen. Damit gilt es als PKW, darf in Österreich mit einem „Pickerl“ fahren (statt LKW-Maut), darf über die Leverkusener Brücke etc. Außerdem dürfen jüngere Menschen mit der Führerscheinklasse B dieses Wohnmobil noch fahren, diese Klasse geht nämlich nur noch bis 3,5 to. (Wir „Alten“ mit der Klasse 3 dürfen ja noch 7,49 to fahren.) Andererseits reicht die Zuladung nicht für sechs Urlauber, es sei denn, es sind alles Kinder ;-). Für große Familien müsste das Wohnmobil also aufgelastet werden, und damit gehen die Vorteile der 3,5 to verloren.

Urlaubsklar – also vollgetankt, Gepäck an Bord, Frischwasser aufgefüllt, Lebensmittel dabei, Fahrräder, Paddelboot, Campingmöbel, Grill – wiegen wir zu zweit 3.360 kg, haben also gerade einmal 140 kg Reserve. Das ist ok, aber zu wenig für 2-4 weitere Mitfahrer.

Mit 6,83 Metern Länge – daher auch die Typenbezeichnung – zuzüglich Fahrradträger sind wir komfortabel unter 8 Meter, was für Fähren, Maut etc. oft eine neuralgische Grenze ist. Auf einen PKW-Stellplatz passen wir aber natürlich nicht mehr – es sei denn, das Heck passt über die dahinterliegende Wiese, dann nehmen wir auch nur einen Standardstellplatz in Anspruch. Vor unsere eigene Garage passt das Wohnmobil auch so gerade eben. So können wir zum Be- und Entladen, Putzen, Basteln vor der eigenen Tür stehen, ohne den fließenden Verkehr zu stören. Ganz schön praktisch!

Bei 2,34 Meter Breite (+ Außenspiegel) und über 3 Meter Höhe ist es mit Handlichkeit schon so eine Sache. Dank großer Spiegel, separater Totwinkelspiegel und einer Rückfahrkamera, die in das Navigationssystem integriert ist, ist das Auto aber sehr übersichtlich (jede hintere Ecke ist im Spiegel und der Kamera zu sehen) und entsprechend gut zu manövrieren.

Von B2B zu B2C

Die Eco-Serie von Ahorn Camp ist etwas besonderes: bis 2018 war sie eine reine B2B-Bauserie, wurde also ausschließlich an gewerbliche Kunden (in der Regel Vermieter) verkauft. Erst in 2019 gab es Endkundepreise, und Privatleute konnten auch einen Eco bestellen.

Das hat ein paar Vor-, ein paar Nachteile. Zu den Nachteilen gehört, dass die Autos ziemlich einfach ausgestattet sind: furnierte Oberflächen oder Softclose-Schrankklappen sucht man vergeblich. Extras wie Klimaanlage (im Aufbau), Fernseher oder USB-Steckdosen kommen auch nicht ab Werk. In Bezug auf Farben – bei Möbeln und Polstern – gab es keine Auswahl, das Auto kommt wie es kommt.

Aber die Fokussierung auf gewerbliche Kunden hat auch Vorteile. So ist sämtliche Hardware an Bord – von der Heizung über den Kühlschrank, die Wasserpumpe, das Ladegerät bis zur Toilettenanlage – hochwertige Markenware, die im Fehlerfall überall schnell reparabel ist. Für einen Vermieter ist das kriegsentscheidend. Alle Polster sind abnehm- und waschbar, um zwischen zwei Mietern das Wohlfühlgefühl verbessern zu können.

Für uns entscheidend war aber etwas anderes. Die Ecos sind ausgesprochen preiswerte Autos: gerüchtehalber haben Vermieter in 2018 dafür 100.000 EUR (netto) bezahlt – für drei Stück! Und als wir Ende 2019 auf der Suche nach einem jungen Gebrauchten mit EURO 6 Abgasnorm waren, kam uns dieser Eco 683 gerade recht. Für das erste Wohnmobil willst Du ja nicht gleich den Gegenwert einer Eigentumswohnung investieren …

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