Camping ohne Grill – das ist schwer vorstellbar. Zum Sitzen in der Natur gehört auch Essen, was die domestizierte Version von offenem Feuer gesehen hat. Und das muss nicht zwingend Fleisch oder Fisch sein.
Aber den „richtigen“ Grill zu wählen ist nicht trivial. Das hängt nicht nur mit einem schier unendlichen Angebot zusammen. Vor allem die Wahl des richtigen Energieträgers entscheidet maßgeblich darüber, wo und wofür man einen Grill verwenden kann. Daher hier ein kleiner „Test“ – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Fangen wir mal damit an, welche Anforderungen der Camper an den Grill hat:
- klein und leicht genug, um im Wohnmobil transportiert zu werden (Gewicht, Packmaß)
- genug Leistung, um auch bei Wind am Campingtisch noch „well done“ hinzubekommen
- geografisch (weitgehend) überall verwendbar
- Energieträger gut verfügbar
Gut, das hilft nur bedingt. Bleiben schließlich immer noch einige Tausend Grills zur Auswahl :-(. Also steigen wir mal mit dem „richtigen“ Energieträger für den Grill ein. Denn das stellt die Weichen.
Grill mit Holzkohle!
Der natürlichste Energieträger ist erstmal die Holzkohle. Puristen schwören ohnehin auf sie, ist sie doch dem offenen Feuer am nächsten. Der Grill für Holzkohle ist schon günstig zu haben, die Kohle auch. Beides passt recht gut in’s Wohnmobil. Klingt nach einem natürlichen Favoriten?
Zwei Dinge sprechen gegen den Kohlegrill:
- Insbesondere im Süden Europas ist das Grillen mit Holzkohle schlicht verboten – zu hoch ist die (Wald-)Brandgefahr. Aber auch in Mitteleuropa wirst Du Campingplätze finden, die Kohlegrills verbannen und verbieten. Nicht nur wegen Brandschutz – auch, um Rauchbelästigung der Nachbarn zu reduzieren.
In Dänemark beispielsweise hingegen hat so ziemlich jeder Campingplatz sogar einen fest installierten Grill (oder mehrere), Du musst nur die Kohle und das Grillgut mitbringen. - Holzkohlegrills brauchen Vorlauf – „mal eben“ grillen ist schwierig. Und vor allem Nachlauf: ist die Kohle erstmal heiß, bleibt sie das auch eine Zeitlang. Das kann unpraktisch sein, wenn man nach dem Essen einpacken und weiterziehen muss.
Ein Grill für Holzkohle ist also vielleicht nicht die beste Wahl, wenn man in den Süden will. Trotzdem mal ein paar Beispiele und meine Erfahrungen damit:
- Einweggrill (klassisch)
Mein Fazit: kann nichts.
Früher – ohne ökologisches Bewusstsein – haben wir den gelegentlich benutzt, wenn wir mit dem Boot unterwegs waren. Die Leistung ist ok für Würstchen, schon fragwürdig für Koteletts. Steaks kontrolliert zu grillen klappt definitiv nicht. Die Handhabung – gebückt auf dem Boden – ist unbequem, und der Müllaufwand hoch. So ein Grill ist was für Zelter und Radwanderer, wo es auf jedes Gramm ankommt. Im Wohnmobil eher die schlechteste Wahl. - Einweggrill („Bio“)
Mein Fazit: kann auch nichts.
Zugegebenermaßen habe ich ihn noch nie selbst benutzt. Friso Richter im Camping-Check des HR hat’s mal probiert. Eigentlich gilt das gleiche wie beim klassischen Einweggrill. Nur der Abfall ist weniger. Dafür kokelt der Grillrost aus Bambus an und durch. Also bestenfalls ein Notgrill.
Zugegebenermaßen: mit ca. 3,5 Liter Volumen und 500g Gewicht ist er zumindest klein und leicht, und der Brennstoff ist schon dabei. Einmal jedenfalls. Und 690 cm2 Grillfläche – etwas mehr als ein DIN-A4-Blatt.
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